Gemeinsam mit der Organisation ASADEC unterstützt HelpAge ältere Menschen in Mosambik bei dem Wiederaufbau ihrer Existenzgrundlage. Da die Bedarfe älterer Menschen von denen Jüngerer - und damit vom Großteil der Gesellschaft - abweichen, geraten sie häufig in Vergessenheit.
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Neues aus den Projekten: Nothilfe in Mosambik
17.03.2021
Mosambik liegt im Süden Afrikas und zählt eine Bevölkerung von circa 30 Millionen Einwohner*innen. Die Menschen haben nach wie vor mit den massiven Zerstörungen zu kämpfen, die der Zyklon Idai im März 2019 hinterlassen hat, als er auf die Küste des Landes traf. HelpAge Mosambik konnte damals schnelle Hilfe leisten und geht nun in die Phase des Wiederaufbaus über.
Programm-Manager Fernando erklärt, dass das HelpAge-Team vor Ort mit der Organisation ASADEC (kurz für Action for Community Development) zusammenarbeitet, um älteren Menschen bei dem Wiederaufbau ihrer Existenz zu unterstützen. Da die Bedarfe älterer Menschen von denen Jüngerer - und damit vom Großteil der Gesellschaft - abweichen, geraten sie häufig in Vergessenheit.
Ein Meldesystem für die Bedarfe älterer Menschen
Gemeinsam mit den örtlichen Gemeinden soll daher ein dreistufiges Meldesystem für die Bedarfe älterer Menschen aufgebaut werden. Dieses Meldesystem ermöglicht es nicht nur, die konkreten Bedarfe zu ermitteln, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie langfristig gedeckt werden.
Damit das Meldesystem funktionieren kann, gibt es drei Gruppen, die sich jeweils einer ganz bestimmten Aufgabe widmen. Um einen inklusiven Ansatz zu verfolgen und mögliche Lücken zu schließen, sind die Gruppen untereinander vernetzt und tauschen sich regelmäßig aus.
Das erste Einsatzteam, bestehend aus Gesundheitsmitarbeiter*innen und Gemeindefreiwilligen, besucht regelmäßig ältere Menschen in ihrem zu Hause. Durch einfühlsame Gespräche erfahren sie, wie es den Menschen geht, wo ihre Probleme liegen und was sie brauchen.
Die erhobenen Daten werden dann an das zweite Einsatzteam, bestehend aus Sozialarbeiter*innen und Gemeindefreiwilligen, weitergeleitet. Sie sammeln alle Daten und werten sie aus. Je nach Bedarf kann das Team anhand der erhobenen Daten eigene Angebote entwickeln (z.B. den Aufbau einer Selbsthilfegruppe) oder die Bedarfe an andere Akteure, wie Gesundheitsstellen oder Behörden, weiterleiten, die anschließend darauf reagieren. Die Teams sind außerdem dazu ausgebildet, gesundheitliche Basisuntersuchungen durchzuführen und psychosoziale Unterstützung zu leisten. Die 67-jährige Julieta Sabão erzählt von ihren Erfahrungen mit diesem Projekt: „Das Team hat mich so lange gestärkt, bis ich die Situation wieder selbstständig bewältigen konnte".
Als dritte Gruppe werden die örtlichen OPAs (kurz für Older People Associations) mit einbezogen. Diese Altenorganisationen werden zu einem langfristigen Ansprechpartner für die Gemeinden. Mithilfe von Schulungen können die Freiwilligen der OPAs Feedback aus ihren Gemeinden aufnehmen, bearbeiten und gezielt beantworten, indem sie z.B. Leistungen bei Gesundheitsstellen, Behörden o.ä. einfordern. Zudem sind sie auch für die Versorgung älterer Menschen mit Hilfsgütern zuständig. Ob Wassereimer, Bettdecken oder Matratzen: Die OPAs geben die Bedarfe aus ihren Gemeinden an HelpAge weiter. HelpAge kümmert sich dann um die Beschaffung dieser Dinge - die Verteilung übernehmen wiederum die OPAs selbst. Mit dieser Aufgabenteilung konnten sie auch zu Beginn der Corona-Pandemie schnell reagieren. Die 67-jährige Julieta berichtet: “Ich habe ein Hygieneset bekommen, um mich und meine Familie vor COVID-19 zu schützen. Es beinhaltet Masken, Seife und einen Kanister zum Händewaschen. (…) Ich bin wirklich glücklich, dass es dieses Projekt gibt. Danke an ASADEC und HelpAge, die meine schwierige Lage erkannt haben und mich in ihr Programm einbezogen haben!“
Diesen Dank geben wir an Sie weiter, denn ohne Unterstützer*in wie Sie wäre unsere Arbeit nicht umsetzbar!
Unterstützen Sie Projekte wie dieses und helfen Sie älteren Menschen dabei, Ihre Rechte auch in Krisensituationen zu schützen und einzufordern.