Seit 2017 rangieren die Philippinen auf Platz 3 im Weltrisikoindex. Jahr für Jahr werden die Inseln von Naturkatastrophen heimgesucht - dabei nehmen Stärke und Anzahl der Katastrophen stetig zu.
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Neues aus den Projekten: Katastrophenvorsorge auf den Philippinen
11.02.2021
Die Philippinen – das südostasiatsche Land hat eine Bevölkerung von rund 105 Millionen Einwohner*innen. Seine Hauptstadt Manila liegt an einer Bucht auf der Insel Luzon. Seit 2017 rangieren die Philippinen auf Platz 3 im Weltrisikoindex. Jedes Jahr werden die Inseln von Naturkatastrophen heimgesucht, dabei nehmen Stärke und Anzahl der Katastrophen stetig zu. Ende vergangenen Jahres suchten nicht zuletzt die Wirbelstürme „Goni“ und „Vamco“ die Bevölkerung des Inselstaats heim und hinterließen ein zerstörerisches Chaos.
Die Herausforderung
In Katastrophen sind ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung besonders benachteiligt. Durch einen oftmals schlechteren Gesundheitszustand sowie vermehrt eingeschränkte Mobilität wird ihre notwendige Evakuierung meist erschwert. Auch bei anschließenden Hilfeleistungen werden ihre besonderen Bedürfnisse häufig vernachlässigt.
Emily ist die Leiterin unserer Partnerorganisation Coalition of Services of the Elderly (kurz: COSE). Ein Schwerpunkt von COSE ist die Katastrophenvorsorge, bei der das Wissen und die Erfahrungen älterer Menschen über frühere Katastrophen integriert werden. In der Region Agusan del Sur arbeitet das Team aktuell mit 30 Altenorganisationen zusammen. Derzeitig sind Emily und ihr Team dabei Hilfsmaßnahmen und Aufräumarbeiten aufgrund der letzten beiden Wirbelstürme zu koordinieren.
Immer vorbereitet zu sein ist der beste Weg, Leben zu retten.
Übungen zur Lebensrettung und für Erste Hilfe, Überlebenstrainings im Wasser und ein strategisches Management von Evakuierungen gehören zu den Lehrinhalten des Projektes. Auch ein inklusives Frühwarnsystem mit akustischen (z.B. Sirenen) sowie visuellen (z.B. Flaggen) Kommunikationsmitteln wird aufgebaut. Für bettlägerige Mitglieder der Gemeinde wird ein Buddy-System organisiert und vieles mehr...
Im Dorf La Paz finden die Schulungen zur Katastrophenvorsorge statt. Auch Edelyn Tano kennt das Projekt. Eigentlich kommt sie aus dem Südosten Mindanaos. 2011 war Edelyn von einer der schlimmsten Überschwemmungen in ihrer Region betroffen und hat dabei ihre beiden Kinder verloren. Einige Monate später nahm sie an einem Training für Katastrophenvorsorge von COSE teil. Sie berichtet von ihren Erfahrungen: "Ich hätte nie erwartet, dass so etwas passiert, weil wir uns nicht auf solch eine Katastrophe vorbereitet haben. Als der Fluss damals über die Ufer trat, wurden wir unvorbereitet erwischt. So etwas will ich nie wieder erleben. Deswegen sind wir COSE sehr dankbar für die Schulungen und die Trainings zur Reduzierung des Katastrophenrisikos."
Das Projekt von COSE schließt fünf Gemeinden auf der Insel Mindanao auf den Philippinen ein. Es trägt wesentlich dazu bei, dass ältere Menschen bei Katastrophen sich selbst und ihre Mitmenschen retten und auch anschließend ihr Leben in Gesundheit und Wohlergehen fortführen können.
Unterstützen Sie Projekte wie dieses und helfen Sie älteren Menschen dabei, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten.