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HelpAge reagiert weltweit - Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID-19

26.03.2020

Unsere Partnerorganisationen haben bereits mit ihren Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus gestartet. Hier ein kleiner Einblick in die Arbeit unserer Partner in Jordanien und Äthiopien.

Weitere Berichte, Infos, News finden Sie auf unserer HelpAge Corona Seite mehr


Unsere Partnerorganisationen in Äthiopien, Jordanien, Moldawien, Mosambik, Libanon, Tansania und Myanmar haben mit Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus begonnen. Wie das genau aussieht, berichten unsere Partner aus Äthiopien und Jordanien:

Äthiopien

Allgemeine Situation:

Seit den andauernden Unruhen im Südsudan und der extremen Dürre seit September 2016 wird Äthiopien mit einer alarmierend großen Anzahl von Geflüchteten konfrontiert. Durch fehlende Ressourcen und erhöhten Druck auf die Nachbarstaaten, kommt es zu extremen Notlagen bei der Versorgung der Menschen. Derzeit wird die Grundversorgung u.a. in den Bereichen Nahrung und Gesundheit durch humanitäre lokale und internationale Organisationen sichergestellt. HelpAge ist die einzige Organisation, die sich speziell für die Bedürfnisse älterer Menschen engagiert.


COVID-19:

Am 13. März 2020 bestätigte das Land den ersten offiziellen Fall von COVID-19. Aktuell sind 16 Fälle bestätigt (Stand: 29. März 2020, WHO). Laut WHO gehört Äthiopien jedoch zu den 13 Ländern Afrikas, die besonders gefährdet sind. Die geringe Anzahl an offiziellen Fällen liegt am eingeschränkten Zugang zu Testverfahren. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher.

Als Vorbeugung der Ausbreitung wurden alle Schulen und Universitäten geschlossen und öffentliche Versammlungen für zwei Wochen untersagt. Die Regierung hat bereits mit landesweiten Aufklärungskampagnen begonnen.


So reagiert HelpAge:

Zusammen mit den lokalen Organisationen Tesfa und Medhin wurden durch das laufende Projekt 150 HBCs (Home Based Carers | häusliche Pflegekräfte)

ausgebildet. Nach Abschluss des Trainings erhielten die HBCs eine Tasche mit Ausrüstungsgegenständen für ihre Arbeit.

Die bereits ausgebildeten HBCs werden durch die HelpAge-Partnerorganisationen nun zusätzlich mit Desinfektionsmittel, Schutzmasken und Handschuhen ausgestattet, um ihre eigene Gesundheit zu schützen.

Für die älteren Menschen, die von den HBCs betreut werden, wird Seife und Desinfektionsmittel bei Bedarf bereitgestellt.

Zudem vernetzen sich die Partnerorganisationen mit den etablierten OPAs (Older People’s Association | Altengruppen). Die OPAs stehen in Kontakt mit den örtlichen Gesundheitsstellen und -dienstleistungen. Durch Textnachrichten werden die OPAs über aktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden gehalten und können die Bedarfe der älteren Menschen bei den Gesundheitsstellen vertreten.


Jordanien

Allgemeine Situation:

Jordanien hat den zweithöchsten Anteil an Geflüchteten im Vergleich zur Weltbevölkerung, 89 Geflüchtete pro 1000 Einwohner. Über 85 % von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze, 4 % der Geflüchteten sind ältere Männer und Frauen. Die Ressourcen, die ohnehin schon sehr knapp waren, sind seit Jahren überstrapaziert. Die Folgen: steigende Arbeitslosenzahlen, eine mangelnde Gesundheitsversorgung und höhere Mietpreise. Für Geflüchtete, aber auch für Einheimische.

Bei einer aktuellen Erhebung gaben 39 % der älteren Geflüchteten an, nur einen begrenzten oder gar keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu haben. Die Gründe dafür sind körperliche Einschränkungen oder Erkrankungen, Armut oder die fehlende Infrastruktur.

COVID-19:

Am 2. März 2020 gab das jordanische Premierministerium den ersten Fall von Coronavirus bekannt. Aktuell sind 246 infizierte Fälle und eine am Corona-Virus verstorbene Person registriert (Stand: 29. März 2020 | WHO). Als Vorbeugung der Ausbreitung wurden alle Schulen und Universitäten geschlossen, öffentliche Versammlungen untersagt und Reisen eingeschränkt.

So reagiert HelpAge:

Um die aktuelle Situation beurteilen zu können und Bedarfe zu ermitteln, führt HelpAge International derzeit landesweit telefonische Umfragen durch. Dabei werden 157 ältere Männer und Frauen (60+) in sechs verschiedenen Gebieten befragt und aufgeklärt. Hygienerichtlinien wurden mitgeteilt und regelmäßige Telefongespräche vereinbart, um wichtige Botschaften zu verbreiten.


Die Umfragen haben ergeben:

  • Viele ältere Menschen haben große Angst vor der Pandemie

  • Hygienematerialien, wie Handdesinfektionsmittel, werden dringend benötigt

  • Viele sorgen sich darüber, dass ihre lebenswichtigen Medikamente bald nicht mehr verfügbar sind, wodurch der Stressfaktor steigt

  • Vor allem alleinstehende ältere Menschen benötigen dringend auch psychische Unterstützung (Beispiel: Eine der kontaktierten Frauen ist blind und lebt allein, was die Isolation sehr schwierig macht, da sie auf Hilfe angewiesen ist)

Daraus ergeben sich die nächsten Schritte:

Alle Männer und Frauen haben den Wunsch nach einem regelmäßigen telefonischen Kontakt mit HelpAge geäußert. Somit werden die Telefonate fortgesetzt. In den Telefonaten werden folgende Themen behandelt, wie der Umgang mit der Quarantäne, die Überwindung von Stress, das Sauberhalten der Küche, von Lebensmitteln und Vorräten und die gesunde Ernährung zur Stärkung des eigenen Immunsystems.

Mitarbeiter und Freiwillige von HelpAge werden sich auch mit den Menschen in den Gemeinden koordinieren, um die notwendige Versorgung der älteren Menschen in ihren Wohnungen sicherzustellen.

Durch die Vernetzung mit den Gemeinden koordiniert HelpAge die notwendige Versorgung der älteren Menschen in ihren Wohnungen:

  • Bei fehlenden Medikamenten wird das örtliche Gesundheitszentrum informiert und die Medikamente werden zu den älteren Menschen nach Hause geliefert.

  • Bei Nahrungsknappheit werden durch die Unterstützung der Gemeinden Lebensmittelpakete bereitgestellt.

  • Durch die Vernetzung mit Apotheken konnten dringend benötigte Medikamente priorisiert werden.

  • Dringende Fälle werden an die Hauptakteure der örtlichen Nothilfe weitergeleitet.

Unterstützen Sie die Maßnahmen

...und sorgen Sie mit Ihrer Spende dafür, dass ältere Menschen den Zugang zu diesen Informationen erhalten und sich selbst schützen können:

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